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Dezember 2016

Freitag, 2. Dezember, Montag, 5. Dezember:

Nachts gehen die Temperaturen auf -5° bis -8°. Die Plätze sind zu fest zum Reiten, im Wald sieht es auch nicht anders aus. Wir müssen also in die Halle. Die anderen leider auch.

 

Für Lafayette sind das viele Eindrücke, die es zu sortieren gilt. Dann ist meist auch noch ein Pferd in der Halle, das völllig verkrampft läuft und ein permanentes Schlauchgeräusch von sich gibt. Seit Neuestem kommt auch noch Zähneknirschen dazu. Diese Anspannung ist für ein junges Pferd nicht leicht zu verstehen. Trotzdem lässt sie sich prima lenken und macht auch recht gut mit.

 

Das Aufsitzen klappt  wie im Bilderbuch. Nach dem Auftrensen parkt sie ganz eifrig exakt neben dem Hocker. Natürlich so, dass ich rechts aufsteigen muss. Auch nach 2 Pausentagen ist sie kontrollierbar, wenn auch etwas flott unterwegs. Ich lasse sie einfach auf großen Linien rechts und lins herum traben, bis sich die erste Aufregung legt.

Dienstag, Nikolaus: Gefrierender Nebel in der Luft lässt Wege und Wiesen weiß werden.

 

Als eine weitere Übungseinhein in der Halle. Die Lenkung funktioniert immer besser. Die Halle war voll, so musste ich Lafayette festhalten beim Absammeln. Vor der Tür erschreckte sie sich entsetzlich vor "Mann mit Schubkarre" und rutschte auf dem glatten Pflaster mit der Hinterhand aus. Sie beruhigte sich aber schnell. Kurz später entdeckte ich, dass sie sich am linken Hinterfuß dabei verletzt hatte, das Blut floss den ganzen weißen Fuß hinunter.  Auf dem Heimweg plante ich schon die Wundversorgung mit Polster und Bandage, damit kein Frost in die Wunde kommt.

 

Am Stall wusch ich mit warmem Wasser die Wunde - Wunde? Wo denn?  - ab. Die Blutung war längst zum Stillstand gekommen und geschlossen. Alles halb so wild. Auf weißem Fell sieht es gleich so dramatisch aus.

 

Hufabdrücke: oben der Hinterfuß, unten der Vorderfuß

Sonntag, 11. Dezember: Der Springplatz ist nicht mehr gefroren, wir können wieder große Runden galoppieren. Insgesamt klappt die Lenkung etwas besser.

 

Dienstag, 13. Dezember: Auch im Wald lässt es sich fantatisch reiten. Lafayette geht mit Penthi als Handpferd. Ich bin sehr erstaunt: Sie läuft wie eine Maschine, ohne Schnappis und Buckler. Aber auch irgendwie langweilig. Die Kilometerstatistik wird also doch nicht so schlecht ausfallen wie gedacht. Heute waren es 10 km.

 

Mittwoch, 14. Dezember: Tapferes kleines Pferd!

                        Der Zahnarzttermin!

Und wirklich: Lafayette hatte 2 Wolfszähne und auch kleine Haken. Kein Wunder, dass der Kappzaum dann unangenehm war. Die Backenzähne sind bereits durchgewechselt. Im Frühjahr lassen wir nochmal nachsehen, damit einem Distanz-Start nichts im Weg steht.

 

Der Zahnarzt hatte sich viel Zeit zum Kennenlernen genommen. Lafayette fand das sehr interessant. So ließ sie sich ganz brav und still stehend die Zähne raspeln. Auch das Maulgatter ist kein Problem. Über den einen Zahn ging die Hülse nicht drüber. Wie geplant gab es dafür dann doch "Drogen", eine Sedierung für wenig Minuten (OT Zahnarzt: "Mit Drogen ist alles einfacher!"). Auch damit ist die Entfernung des einen Wolfzahns noch schwierig.

 

Als er endlich raus ist, sieht man warum: ein Monsterzahn! Kurz später ist Lafayette wieder fit, mümmelt Heu und ruht sich in der hervorbrechenden Sonne aus.

Donnerstag, 15. Dezember: Lafayette hat die Zahnbehandlung gut überstanden. Die Sonne lugt hervor, wir drehen eine Runde im Gelände.  13,5 km als Handpferd mit Penthi.

 

Freitag 16. Dezember: Wurmkur. Die Dinger werden immer kleiner und riechen ganz deutlich nach Apfel. Mag trotzdem keiner.

 

Samstag, 17. Dezember: Equikinetic. Der Boden ist super, die Sonne schickt die einzigen Strahlen des kalten Tages. Lafayette schnickt nicht ein einziges Mal mit dem Kappzaum. Sie nimmt öfter den Kopf hoch, beibt aber ruhig und konzentriert. Ihre Aufmerksamkeit reicht aber noch nicht so lange wie bei den "Profis", die 12 Turns absolvieren. Ich mache mit Lafayette nach 10 Turns Schluss. Immer gut aufhören.

 

Vormittags hatte Choco zum "Galopptraining" aufgerufen. Die älteren Pferde lässt das kalt, sie fressen weiter Heu, aber Lafayette startet bald mit durch. Bocken, steigen, Pirouetten und wieder mit Vollgas das Paddock vermessen. Ein herrlicher Anblick.

Dienstag, 20. Dezember: Eine Woche nicht geritten und doch viel geschafft: Wurmkur, zweimal Equikinetic ohne Schnicken, wenn auch linksherum immer noch nicht fehlerlos absolviert wird!

 

Heute ein schöner Ausritt von 14,5 km in der Sonne. Vorher ein ausgiebiges Nickerchen in der Playboylounge, das ist die Stelle im Paddock, die maximale Sonnenausbeute im Winter bietet. Penthi stand in der Nähe, genau wie vor 4 Jahren.

Mittwoch, 21. Dezember: Nach einer Woche wieder geritten. Wir haben Peter und Choco bis zum Sachsenbuckel begleitet, ich wie immer noch zu Fuß. Lafayette trennt sich völlig problemlos von Choco. Kein Ansatz zur Hektik, sehr angenehm, ich bin begeisert und erleichtert.

 

Der Platz ist leider recht hart, so wechselten wir in die Halle. Das Metallgebiss klappert eifrig, aufsitzen geschieht routiniert und bereitwillig. Lafayette ist noch nicht ruhig in der Anlehnung, es ist aber wesentlich ruhiger als vor der Behandlung. Teilweise bekommt man einen "Druckpunkt" in die Hand, ohne dass es ihr unangenehm ist. Die Zirkel auf beiden Händen gelingen immer rund. So einfach ist das mit den Zähnen. Nicht zu sehen, aber Riesenwirkung.

 

Obwohl Lafayette ruhig und recht konzentriert wirkt, ist sie aufgeregt. Nach 30 Minuten schwitzt sie etwas und hat dreimal geäppelt.

Weihnachten 2016 (Samstag, Sonntag, Montag): Heiligabend war die Anlage wie ausgestorben, der Platz gut bereitbar, aber Lafayette ganz einsam. Trotzdem können wir weiter arbeiten.

 

Sonntag: Das neue Weihnachtsgeschenk wird ausprobiert: WingX. Ich lege zuerst ein Quadrat und nutze die beiden tiefen Stangen. Wenn sie auf die Stangen zutrabt ist die Aufmerksamkeit auch direkt bei der Aufgabe.  Sie macht es recht gut. Der Rechtsgalopp will heute überhaupt nicht klappen.

 

Montag:  Heute geht es über die tiefen Stangen und auch über die hochgestellten. Es klappt genauso gut und auch der Rechtsgalopp ist wieder eingeschaltet.

 

Donnerstag, 29. Dezember: Schnell noch den offenen Boden vor dem Frost nutzen, es geht in den Wald - und zwar allein! Ich führe wie immer den ersten und letzten Kilometer. Lafayette ist recht entspannt. Sie hat in der letzten Zeit in der Halle und auf dem Platz viel gelernt, was jetzt abrufbar ist. Auch der Galopp klappt primal, einmal rechts, einmal links.

 

Insgesamt sind wir ziemlich langsam. Für 10,5 km brauchen wir 1,5 Stunden. Schnelligkeit ist aber noch nicht wichtig, das kommt später völlig von allein. Es war ein sehr angenehmer Ausritt. Auch das Wetter spielte  mit: 5°C, knallende Sonne. Im Wald sah man im Gegenlicht Wasser verdampfen.

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