· 

Distanzen 2018

Hassellache 2018

Freitag, 23. März. -  17 h, wir starten die 12 km quer durch den Wald nach Bürstadt. In der Dämmerung führen die Tierärztinnen Kirsten und Gaby die Voruntersuchung schon durch, während ich Checkkarte und Pass hole. Ich muss nur noch vortraben. Lafayette benimmt sich prima.

 

Im Paddock bekommt sie zum ersten Mal eine dicke Decke für die Nacht an. Heu und Cobs schmecken gut. Das neue Stromgerät ist zuverlässig. Ich traue beiden aber nicht. Lafayette wiehert jedes Mal und kommt auf den Zaun zu, wenn ich auftauche. Aber sie bleibt ruhig und ich gehe dann auch aus der Deckung eines Autos beruhigt ins Hasenheim.

 

Die Nacht wird kalt, morgens ist das Auto zugefroren. Natürlich habe ich vor Ort übernachtet, obwohl das Grundstück (direkt an der Bahntrasse) absolut ausbruchssicher ist. Yette hat mehrmals gewiehert und geschnorchelt, hat sich aber mit der Situation gut abgefunden. Dank der Back on track-Decke habe ich keine Sekunde gefroren.

 

Sophia und Levana kreuzen mit ausgefüllter Checkkarte auf. Die Pferde freuen sich (ist ja bei den beiden nicht selbstverständlich). Das Satteln geht dieses Mal nicht so einfach. Yette will nicht still stehen. Dafür klappt das Auftrensen gut und die Hufschuhe sitzen auch. Sie werden sich Stunden später mit Lehm bepackt und gefüllt, aber auch bewährt haben.

 

8.51 h starten wir in die Sonne (Startnummer 14). Levana wider Erwarten völlig gelassen. Im Wald wird sie etwas munterer, aber gut händelbar. Yette immer hinterher, immer etwas ungeduldig. In der Pause regenerieren beide sehr gut und stopfen Heu. Den weiteren Loop teilen wir in  alle Gangarten auf. Beide Pferde galoppieren schön gleichmäßig voran, sodass wir die fürchterlichen Schlammstrecken in vorsichtigem Schritt passieren können und trotzdem Leistungsklasse 1 erreichen.

 

Gleich nach der Nachuntersuchung wird Yette wieder gesattelt und es geht ab nach Hause. Nun weiß sie, wie der Hase läuft. Dieser Ritt ist überraschend schnell, sie läuft sehr gleichmäßig und zügig, keinesfalls müde. Klar, sie ist dünner geworden, die Wespentaille noch "wespiger", aber immer noch keine Rippe zu sehen. Sie wird mal keine Grenzen haben!

 

Am Sonntag sind beide Pferde ausgeschlafen sehen super aus (klare Beine!) und haben guten Appetit.

12. Mai - kurzfristig entschieden: Wir starten den Hexenritt zum Zabelstein. Wettervoraussage: hervorragend. Anfahrt super, alles  klappt. So auch am Morgen des Starts. 

Lafayette lässt sich perfekt satteln, nimmt die Trense selbstständig und steht wie ein Denkmal. Wir verlassen das Paddock. Nach 10 m nehme ich am Rande wahr, dass sich das Pferd neben mir verändert. Und schon liege ich im weichen Gras. Yette  noch am Zügel realisiere ich, dass sie wild bockt.

 

Ein Ruf aus dem Off: "Lass los!!!" Mache ich auch und sehe Yette in perfekter Rodeomanier das Gelände verlassen, rechts in die Crewing-Area auf den Platz der Vetchecks hinter Hängern und Transportern verschwinden. Dort hole ich sie ab mit weit nach hinten verrutschtem Sattel, wir waren ja noch nicht so weit. Das Pferd, die Zügel, alles heil, Yette nicht mal aufgeregt. Neu gesattelt, warm geführt, aufgesessen und losgeritten. Mir unverständlich, warum alle etwas Angst vor Yette hatten .... s. unten Fotos von ihrem Rodeoweg. Gefilmt hat leider keiner vor lauter Schreck, es soll mächtig gefährlich ausgesehen haben.

 

Wie mir viel später berichtet wurde hat sie die Crewing-Area völlig irre durchbockt, ist zwischen den festen Paddocks die Böschung hoch und über die Umrandung gesprungen, weiter über den Platz getobt und in einen weiteren Reitplatz gesprungen. Ich denke, es waren die ungewohnten Fender, die sie irritiert haben. Die Fender werden so auch nie wieder vewendet. Ausrüstungsfehler!

 

Am Ende des Tages hatten wir mit 64 km unsere Quali für das CJP im Sack und eine wunderschöne Plakette. Lafayette war sehr müde, deswegen blieben wir noch bis Sonntag. Auch beim Einpacken des Paddocks blieb sie  artig fressend am Hänger festgebunden stehen. Morgens um 6 Uhr sind die Autobahnen in Bayern noch leer.

9./10. Mai 2018 - der erste MTR: Sand-Distanz 2 Tage je mit 41 km.

 

Verladen: 2 Minuten! Rauf, stehen, schließen, Klappe zu und Abfahrt! (Ok, bei der Rückfahrt dauerte es etwas länger)

 

Voruntersuchung, Übernachtung im Paddock ohne Zwischenfälle. Hufschuhe anziehen und satteln: vorbildlich. Aber beim Loslaufen war ich auf der Hut. Mit Recht: Kapriolen wurden - allerdings erst nach einer Ausführung - unterbunden. Sie steht im Paddock nach dem Satteln unter Spannung, da heißt es einfach nur laufen und aufpassen.

 

Die Hufschuhe - vorn TK, hinten Equine fusion - saßen gut und taten ihren Dienst. - Der tiefe Sand bescherte doch recht hohe Pulswerte in Verbindung mit dem heiß-schwülen Wetter. Die 2 Tage hat sie aber sehr gut weggesteckt. Erfreulich war das Verladen nach Hause im Gegensatz zum Vorjahr, "nur" ca 10 Minuten.

Es ist Freitag, der 13.7.2108 - Lafayette wird 6 Jahre alt!

 

Anfahrt zur Eifel-Blick Distanz: Verladen 2 Minuten und ab geht die Fahrt in den Stau. Vor Ort Dauerregen und keine Jacke dabei! Aber am 1. Ritttag scheint die Sonne, es ist eigentlich perfektes Sommerwetter. Wir starten mit 2 anderen Reiterinnen sehr vorsichtig. Die 2. Runde reiten wir allein. Weder der harte Boden noch die Steigungen sind ein Problem. Und sie trinkt gut!

 

Der 2. Ritttag ist noch schneller und flüssiger, macht richtig Spaß! Die Rittkarten entspannen mich: alles 1 und A.

 

Änderung der Sattelprozedur vor dem Start, um die Explosion beim Führen aus dem Paddock zu vermeiden: Im Paddock führen, bis sie kaut. Das verhindert die Bockattacke vor der Tür.

Eine Woche später, 20. Juli 2018: 62 km Mainschleife liegen vor uns. Ich habe noch rechtzeitig gemerkt, dass wir beim Hexenritt viel zu langsam waren!

 

7.30 h fängt es an zu regnen. Da es schon lange staubtrocken ist, merkt der Boden das nicht so schnell und wir können recht schnell reiten. Die Pulswerte sind wegen der Hitze am Vortag auf 60 herabgesetzt worden. Wir bleiben immer drunter. Lafayette ist weder kälte- noch nässeemfindlich,  das macht das Reiten ohne Tross einfacher. Die Gemeinschaft der Starter war bei diesem Ritt auch wieder sehr nett und hilfsbereit. Wir haben einigen Trossern eine Menge Wasser weggetrunken!

 

Auch hier zeigt unsere Rittkarte wieder nur 1 und A. Überraschung: Trotz der vorsichtigen 2. Runde erreichen wir ein Tempo von 4,6 (rd. 13 km/h). Das reicht nun als Quali! Eine weitere Überraschung war das Verladen. Obwohl sie sich mehrmals widersetzte, ging sie plötzlich bis an die Bruststange vor und blieb stehen. Um 22.15 h waren wir von der Todesliste für diesen Tag gestrichen. D. h. es gab keinen Unfall trotz rasender LKWs bei Starkregen in Baustellen und anderen wahnsinnigen Verkehsteilnehmern.

 

4. August 2018: Chironn Challenge in Bürstadt, 46 km bei 33 °C.

3 Wochen vor dem Championat nochmal was Kurzes reiten. Die Strecke ist bekannt, aber doch mit neuen Teilen anders angelegt. Natürlich waren die Pulswerte auch diesmal auf 60 bpm herabgesetzt.

 

Außerdem wurden mehrere Ehrenpreise für Tiergesundheit vergeben. Es sollten positive Beispiele hervorgehoben werden, die das Tierwohl hervorheben. Erstaunlich, mit was für feinen Antennen die Tierärztinnen die Pferde ausgewählt haben. Die ReiterInnen hatten promt schlüssige Bestätigungen zu erzählen. - Und zu meiner Überraschung haben wir auch einen abbekommen! Ausschlag gebend war u. a. mein Augenmerk auf gute Hufbearbeitung und passenden Schutz - heute mit Hufschuhen, die zwar nicht komplett durchgehalten haben, aber die Hufe!

 

Trotz der Hitze ist Lafayette gut und flott gelaufen, hat nicht übermäßig geschwitzt  und gut getrunken. Ihre Erholung im Ziel war in der prallen Sonne. Deswegen holte ich sie nach einer Stunde in den Schatten und übersprenkelte sie komplett mit Wasser. Zu Anfang mochte sie den Schlauch nicht, genoss aber das kühle Nass.

 

Die Veranstaltung war klein, sehr fein, gut durchdacht und mit wunderschönen Preisen von Christine Kutscher gesponsert. Man merkt, was sie für einen Spaß daran hatte, alles sorgfältig auszusuchen und zu gestalten. Auf diesen Ehrenpreis, Pokal und Polohemd, bin ich wirklich mal richtig stolz und finde das Logo äußerst treffend: der starke Rücken! Lafayette hat mich auch diesmal wieder mühelos über die Strecke tragen können. Wir brauchten für die 46 km 3:30 h. Bei der unglaublichen Hitze und Trockenheit ist das völlig ausreichend. Dass sie sich nicht überanstrengt hat, zeigte sie auch am Sonntag: im vollen Galopp von der Weide nach vorn und ein Wiehern zur Begrüßung.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0